KOLOB ORDER AUS DEUTSCHLAND
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Joseph Smith

Nach unten

Joseph Smith Empty Joseph Smith

Beitrag  Lothar Di Feb 17, 2009 6:01 pm

Joseph Smith 417px-10


Joseph Smith, Jr., Illustration von Charles William Carter, 1886.


Joseph Smith, Jr. (* 23. Dezember 1805 in Sharon im Windsor County, im US-Bundesstaat Vermont, USA; † 27. Juni 1844 in Carthage, Illinois) war Religionsstifter der so genannten Mormonen-Bewegung und damit Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Leben [Bearbeiten]
Joseph wurde als viertes von zehn Kindern von Joseph Smith und Lucy Smith (geb. Mack) in Sharon, Vermont, geboren. Seine Familie war bibelgläubig. Sie hatte häufig mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen: wegen geschäftlicher Fehlschläge und Missernten zog sie mehrmals innerhalb der nordöstlichen USA um, in der Hoffnung, nach dem jeweiligen Neuanfang ein besseres Leben zu finden.

Im Alter von acht Jahren litt er an einer Knocheninfektion im Bein, die beinahe zur Amputation führte. Mit einer für jene Zeit ungewöhnlichen und äußerst schmerzhaften Operation konnte das Bein gerettet werden. Smith blieb von dieser Erkrankung zeitlebens ein leichtes Hinken.

Die Ereignisse, die schließlich zur Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage führen, beginnen im Jahr 1820. Joseph Smith schildert seine Sicht der Dinge in einem Bericht, den er 1838 verfasst hat, und dessen erster Teil heute unter der Bezeichnung „Joseph Smith – Lebensgeschichte“ einen Teil des Buches Köstliche Perle bildet, einer der kanonischen Schriften der von ihm gegründeten Kirche. Darin behauptet er, im Frühjahr 1820 seien ihm als Antwort auf ein inbrünstiges Gebet im Wald Gott der Vater und Jesus Christus erschienen. Dies sei nahe seinem elterlichen Haus in Manchester, New York, geschehen. Dieses Ereignis wird als „Erste Vision“ bezeichnet.

Er berichtet weiter, dass ihm am 21. September 1823, wieder als Antwort auf ein inbrünstiges Gebet, diesmal in seiner Schlafkammer, ein himmlisches Wesen erschienen sei, das sich als Moroni zu erkennen gab. Durch eine Vision zeigte er ihm einen Hügel in der Nähe, in dem antike Goldplatten vergraben waren, die Joseph jedoch noch nicht an sich nehmen durfte.

Am 18. Januar 1827 heiratete er Emma Hale aus Harmony, Pennsylvania. Die Hochzeit fand heimlich statt, da sie gegen den Willen des Vaters von Emma war. In diesen Jahren arbeitete Joseph auf der väterlichen Farm sowie als Lohnarbeiter in der weiteren Umgebung. Am 21. September 1827 durfte angeblich Joseph die Platten an sich nehmen und fertigte davon mit Gottes Hilfe eine Übersetzung an, die als das Buch Mormon bekannt ist.

Durch finanzielle Hilfe des wohlhabenden Nachbarn Martin Harris, eines der „drei Zeugen des Buches Mormon“, wurde Anfang 1830 die Übersetzung der Goldplatten – das Buch Mormon – in einer Auflage von 5.000 Exemplaren in Palmyra, New York, gedruckt und erschien am 26. März. Am 6. April 1830 gründete Joseph Smith die Kirche Jesu Christi mit sechs weiteren Gründungsmitgliedern. 1831 zog er mit der Kirche nach Kirtland in Ohio, zwei Jahre später nach Missouri um.

Joseph Smith praktizierte wahrscheinlich bereits ab 1831 die Vielehe. In der Zeit zwischen 1840 und 1844 wurde Smith an zahlreiche Frauen gesiegelt, je nach Quelle 34 bis über 40. Ob mit diesen Ehen eine sexuelle Beziehung verbunden war oder nur eine religiöse Verbindung „für die Ewigkeit“, konnte bisher nicht geklärt werden. Jedenfalls sind keine Kinder aus diesen Ehen bekannt; durchgeführte DNA-Tests an Nachkommen dieser Frauen lieferten kein positives Ergebnis.

Schließlich fand sich Emma mit dem Grundsatz der Vielehe ab. Das Bekanntwerden dieser praktizierten Vielehe war einer der Faktoren, die ab 1837 zu Zerwürfnissen zwischen Joseph Smith und einer Reihe von Führungspersönlichkeiten der Kirche führten.

Joseph Smith verbrachte die Zeit von Dezember 1838 bis April 1839 unter der Anschuldigung des Hochverrates im Gefängnis von Liberty, Missouri.

Er gründete 1839 am Flecken Commerce am Mississippi River in Illinois die Stadt Nauvoo und richtete sich dort als Kaufmann und Gastwirt ein. Die Stadt erhielt vom Staat Illinois ein eigenes Statut; Joseph wurde Bürgermeister und ernannte sich zum Generalleutnant der von ihm gegründeten Miliz, der Nauvoo-Legion.

Smith war von 1842 bis zu seinem Ausschluss Mitglied der „Nauvoo Lodge“ (Illinois), einer der vielen irregulären Freimaurerlogen jener Zeit. Daher stammen auch die Vermutungen, Smith habe Teile der Freimaurerrituale in die mormonischen Tempelrituale integriert, da die Verordnungen für die Tempel der Kirche erst nach dieser Zeit ihre zunächst endgültige Form erhielten.

1844 kandidierte Smith für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als Bürgermeister verfügte Joseph Smith am 10. Juni 1844 durch gemeinsamen Beschluss des Stadtrates, welcher überwiegend aus Mitgliedern der Kirche bestand, die Vernichtung der Druckstöcke und der Druckerpresse einer Zeitung, des Nauvoo Expositors, als öffentliches Ärgernis. Die Zeitung hatte in ihrer ersten und einzigen Ausgabe die Kirche und vor allem Joseph Smith dahingehend kritisiert, seine polygame Lebensweise sei anstößig und er ein gefallener Prophet. Dieser Angriff Smiths auf die Pressefreiheit wurde zum Anlass für seine Verhaftung durch Gouverneur Thomas Ford.

Am 27. Juni 1844 wurde Smith als Untersuchungshäftling in einem Gefängnis in Carthage, Illinois, von einer aufgebrachten Menschenmenge ermordet. Damit war er der erste US-amerikanische Präsidentschaftskandidat, der während des Wahlkampfs ermordet wurde.


Kontroverse Meinungen
Wie sich zeitgenössischen Zeitungsberichten und anderen Dokumenten entnehmen lässt, waren Joseph Smith und sein prophetischer Anspruch in seiner Umgebung rasch Gegenstand heftiger Kontroversen. Auf der einen Seite fand er viele Anhänger, die seinen Berichten von Visionen, dem Buch Mormon und seinem prophetischen Anspruch Glauben schenkten und von seinem edlen Charakter, seinem Fleiß, Humor und Mitgefühl berichteten.

Auf der anderen Seite gab es viele, die ihn für einen Scharlatan und Kriminellen hielten. Seine Lehre wurde von seinen Kritikern als nicht der Bibel entsprechend und daher als nicht christlich dargestellt. Das Buch Mormon wird vielfach als reines Phantasieprodukt des 19. Jahrhunderts betrachtet, das von Joseph Smith entweder selbst erdacht oder einem anderen Autor gestohlen wurde.

Es werden Joseph Smith Aberglauben, Wahrsagerei und entgeltliche Schatzgräberei mittels Magie, Leichtgläubigkeit und Arbeitsscheue vorgeworfen, außerdem illegale Ehen, teilweise mit noch minderjährigen Frauen (zum Beispiel Fanny Alger), vorgeworfen.

Die Auseinandersetzung über Joseph Smiths Leben findet überwiegend in der USA statt, doch auch auf deutschsprachigen Internetseiten wird seit einigen Jahren kontrovers darüber diskutiert.


Anerkennung
Wegen seines persönlichen Einsatzes für Nächstenliebe, Toleranz und seines Einsatzes gegen Sklaverei wird Joseph Smith heute von vielen Menschen auch außerhalb der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als eine bedeutende Persönlichkeit der Amerikanischen Geschichte und des Christentums des 19. Jahrhunderts gesehen. So fand beispielsweise anlässlich des 200. Geburtstages des Religionsstifters im US-Kongress eine Gedenkveranstaltung statt. Verschiedene Gruppen und auch der US-Bundesstaat Missouri (in dem es Mitte des 19. Jhd. einen Ausrottungsbefehl gegen die Mormonen gab) haben sich inzwischen für die Verfolgung der Mormonen entschuldigt, die auch zur Ermordung des Religionsstifters geführt hatte.


Siehe auch
Portal: Mormonentum – Alles zum Thema Mormonentum

Literatur
Joseph Fielding Smith (Hrsg.): Die Lehren des Propheten Joseph Smith, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Frankfurt/M. 1983, ISBN 3-922834-05-1
Fawn M. Brodie: No man knows my history. The life of Joseph Smith, Knopf, New York 1978, ISBN 0-394-46967-4
Richard L. Bushman: Joseph Smith: Rough Stone Rolling, Knopf, New York 2005, ISBN 1-4000-4270-4
Jon Krakauer: Mord im Auftrag Gottes. Eine Reportage über religiösen Fundamentalismus. Piper, München 2004, ISBN 3-492-2427-6-6
Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA, 2007



http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Smith

Lothar
Admin

Anzahl der Beiträge : 38
Anmeldedatum : 10.02.09

https://koloborderdeutschlan.forenverzeichnis.com

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten